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Gebäudereinigung

Krankenhausreinigung: DIN 13063 – Hygiene in Kliniken

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 24. März 2023
Lesedauer: 7 Minuten
©nimito - stock.adobe.com

Eine Krankenhausreinigung ist wichtig, um die Gesundheit und die Sicherheit der Patienten, aber auch der Mitarbeiter und Besucher sicherzustellen. Schließlich gibt es im Krankenhaus zahlreiche Keime, Viren und Bakterien, die leicht verbreitet werden können. Das ist besonders dann gefährlich, wenn es sich um eine hochansteckende Krankheit handelt, aber auch harmlosere Varianten können zum Beispiel für geschwächte Menschen riskant werden. Die vorgeschriebene gründliche Reinigung und Desinfektion mit den entsprechenden Desinfektionsmitteln trägt dazu bei, die Übertragung von Krankheitserregern in medizinischen Einrichtungen zu reduzieren. Die Krankenhausreinigung kann nicht willkürlich erfolgen, sondern sie unterliegt ganz bestimmten hygienischen Bestimmungen. Dazu zählt in erster Linie die DIN 13063, die genau regelt, wie die entsprechenden Flächen von den Mitarbeitern zu reinigen sind. Diese Norm ist eine gute Basis der Zusammenarbeit zwischen Krankenhaus und Reinigungsunternehmen.

Alles auf einen Blick:

  • Die Krankenhausreinigung muss die gesetzlichen Vorschriften aus der DIN-Norm 13063 erfüllen. Diese Norm gibt auch vor, in welchen Abständen und wie ein Krankenhaus zu reinigen ist.
  • Werden die hygienischen Standards bei der Reinigung eines Krankenhauses nicht eingehalten, können sich Krankheitserreger leicht verbreiten. Das stellt eine Gefahr für Patienten, Mitarbeiter und Besucher dar.
  • Für die Reinigung von medizinischen Einrichtungen sollte nur Fachpersonal eingesetzt werden.
  • Es müssen gründliche, umweltverträgliche Reinigungsmittel und zuverlässige Verfahren und Maschinen zum Einsatz kommen.

Was ist eine Krankenhausreinigung?

Die Krankenhausreinigung ist eine der schwierigsten Formen von Reinigung. Schließlich geht es hier nicht nur darum, den Boden zu putzen und Fensterbretter abzuwischen. Vielmehr müssen regelmäßig gesundheitsgefährdende Viren, Bakterien und Pilze abgetötet werden. Andernfalls bestünde eine erhebliche Gefahr für Patienten, für Besucher und für das Personal. Deshalb unterliegt die Krankenhausreinigung speziellen Anforderungen, die unbedingt einzuhalten sind und die auch regelmäßig von den zuständigen Stellen überprüft werden. Dies gilt im Übrigen nicht nur für Krankenhäuser, sondern auch für alle weiteren medizinischen Einrichtungen.

Was umfasst eine Klinikreinigung?

In einer Einrichtung wie einem Krankenhaus gibt es im Rahmen der Gebäudereinigung keinen Bereich, der nicht regelmäßig gereinigt werden muss. Krankheitserreger und Keime können sich überall einschleichen und besondere hygienische Bedingungen sind die Voraussetzung dafür, dass das nicht passiert und Mitarbeiter, Patienten und Besucher geschützt werden. Desinfektion der Oberflächen ist hier ganz wichtig. Bei der Reinigung eines Klinikums werden nicht nur die typischen Arbeiten wie das Wischen von Böden oder das Abwischen von Oberflächen durchgeführt, sondern zahlreiche weitere Tätigkeiten, die von besonderer Wichtigkeit sind. Hierzu gehören unter anderem:

  • Beseitigen von Abfällen
  • desinfizierende Reinigung von Oberflächen
  • gründliche Reinigung von Böden, Fenstern und sanitären Einrichtungen, auch mit Desinfektionsmitteln
  • Sterilisation von medizinischen Instrumenten und Geräten
  • Flächendesinfektion
  • Säuberung und Aufbereitung der Betten
  • OP-Reinigung
  • Reinigung von Räumen, in denen eine hohe Strahlenbelastung herrscht

Hinzu kommen Bereiche, die der normalen Unterhaltsreinigung beziehungsweise Grundreinigung unterliegen:

Was ist eine desinfizierende Reinigung?

Bei der desinfizierenden Reinigung wird für die bestmögliche Sauberkeit gesorgt, indem Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel verwendet werden, die nahezu alle Viren, Bakterien und sonstigen Krankheitserreger zuverlässig abtöten. Nur hierdurch kann die für ein Krankenhaus so wichtige Hygiene erreicht werden. Außerdem ist die Beseitigung der Keime auch bei der Entsorgung der Abwässer überaus wichtig, denn auf keinen Fall dürfen die Krankheitserreger sich im öffentlichen Bereich ausbreiten.

Die Herausforderung bei der Desinfektion von Flächen besteht darin, hochwirksame Reinigungsmittel einzusetzen, die gleichzeitig beim Kontakt für den Menschen nicht schädlich und zugleich umweltverträglich sind.



Vorschriften zur Reinigung eines Krankenhauses

Um bei der Gebäudereinigung eines Krankenhauses alle wichtigen Faktoren zu erfüllen und zudem einen einheitlichen Reinigungsstil zu etablieren, wurde vor einigen Jahren die DIN-Norm 13063, die Norm über die „Anforderung an die Reinigung und desinfizierende Reinigung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“, eingeführt. Diese regelt alle wichtigen Aspekte zur Reinigung und Desinfektion eines Krankenhauses. Ziel war es, einen einheitlichen Standard zu schaffen, der für ganz Deutschland gilt und an den sich demzufolge alle Reinigungsunternehmen gleichermaßen zu halten haben – nicht nur während einer Pandemie, wie der Covid-19-Pandemie, sondern immer.

Was ist die DIN 13063 und was regelt sie?

Die Norm DIN 13063 regelt detailgenau die Dinge, die im Rahmen einer Krankenhausreinigung zu beachten sind. Sie geht unter anderem auf den Anwendungsbereich, auf Verweise und Begriffe sowie auf verschiedene Anforderungen bezüglich unterschiedlicher Flächen ein. Außerdem gibt sie Aufschluss darüber, was hinsichtlich der Reinigung im Krankenhaus und der Hygiene sowohl vom Auftraggeber als auch vom Leistungsempfänger erwartet wird.

Die im September 2022 veröffentlichte DIN Norm 13063 baut auf der Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert-Koch-Institut auf. Sie stellt erstmals konkrete Anforderungen an Reinigungsdienstleister und berücksichtigt Aspekte der Wirtschaftlichkeit, den Stand der Technik, die Erkenntnisse der Wissenschaft und die Rechtsentwicklung. Somit ist sie eine konkrete Basis für Vertragsbeziehungen und Vergabeverfahren.

Welche Vorschriften sind bezüglich der Krankenhausreinigung nach DIN Norm 13063 zu beachten?

  • Anforderungen an die Organisation der Reinigung

In diesem Bereich sind unter anderem Vorgaben zu Leistungsbeschreibungen sowie Hygieneplänen geregelt.

  • Fachliche Anforderungen

Derjenige, der die Krankenhausreinigung übernimmt, muss selbstverständlich die entsprechenden fachlichen Fähigkeiten haben. Und er muss dazu in der Lage sein, den Anforderungen vollkommen gerecht zu werden. So ist beispielsweise festzulegen, welcher Leistungserbringer für was verantwortlich oder überhaupt befugt ist.

Der Leistungserbringer muss zudem in der Lage sein, die Planung und die Koordination der anfallenden Aufgaben wie desinfizierende Reinigung durchzuführen.

  • Anforderungen an Materialien

In diesem Abschnitt wird unter anderem auf die Anforderungen an Maschinen, Reinigungswagen sowie Reinigungstextilien eingegangen. Ebenfalls ist beschrieben, wie diese aufbereitet werden müssen.

  • Organisation des Prozesses

Alle Reinigungsleistungen, egal ob Oberflächen, Böden oder sanitäre Anlagen, müssen nach speziellen Abläufen erfolgen. Dabei ist vor allem die Hygiene einzuhalten, um sich bei der Reinigung nicht selbst anzustecken. Deshalb wird unter anderem auf den Umgang mit Desinfektionsmitteln hingewiesen.

  • Überprüfung der Ergebnisse

Es geht aus der DIN 13063 hervor, dass alle Arbeitsabläufe überwacht und dokumentiert werden müssen. Außerdem ist eine regelmäßige Überprüfung der Ergebnisse vorgesehen.

Gibt es umweltverträgliche Desinfektionsmittel?

Es gibt Reinigungsmittel auf der Basis von natürlichen Stoffen wie Essig, Alkohol oder Zitronensäure, die wesentlich schonender für die Umwelt sind als herkömmliche Desinfektionsmittel. Wichtig ist, dass die Produkte biologisch abbaubar sind und keine schädlichen Rückstände hinterlassen wie viele Mittel, die ebenfalls noch auf dem Markt sind. Ein verantwortungsvolles Krankenhaus wird bei der Annahme eines Angebots bereits darauf achten, dass nur solche Mittel verwendet werden. Infrage kommen hier übrigens auch desinfizierende Reinigungsmittel, die auf ozonisiertem Wasser basieren. Es enthält keine schädlichen Chemikalien und zerfällt nach der Durchführung der Reinigung einfach in Wasser und Sauerstoff. Indem es kleinste Moleküle, Bakterien und Sporen zerstört, entfernt es auch unangenehme Gerüche. 



Fazit

Die Krankenhausreinigung ist eine der aufwendigsten Reinigungsarbeiten für Reinigungskräfte überhaupt. Denn hier geht es nicht nur um Sauberkeit, sondern vor allem um Keimfreiheit. Um diese zu erreichen, müssen verschiedene Arbeitsabläufe eingehalten und eine desinfizierende Reinigung vorgenommen werden. Damit diese Abläufe deutschlandweit einheitlich geregelt sind, wurde im Jahr 2022 die DIN 13063 Krankenhausreinigung eingeführt, die alle Vorgaben diesbezüglich verdeutlicht und als Basis für die Zusammenarbeit zwischen medizinischer Einrichtung und Reinigungsunternehmen dient. Alle Angebote, zum Beispiel in einem Vergabeverfahren, basieren damit auf den gleichen Richtlinien.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.