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Teppichreinigung

Perserteppich reinigen: Dos and Don’ts bei der Reinigung von Perserteppichen

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 26. Mai 2025
Lesedauer: 19 Minuten
© EvrenKalinbacak / istockphoto.com

Der Perserteppich hat nicht nur den Zweck eines dekorativen Einrichtungselements. So ein Orientteppich ist ein handwerkliches Meisterstück mit jahrhundertealter Tradition. Besonders echte, handgeknüpfte Orientteppiche zeichnen sich durch ihre filigrane Struktur, hochwertige Materialien und symbolträchtige Muster aus. Ihre Pflege erfordert besonderes Wissen, denn was bei synthetischen Teppichen vergleichsweise unkompliziert erscheint, kann bei einem Perserteppich irreparable Schäden verursachen. 

Alles auf einen Blick:

  • Echte handgeknüpfte Perserteppiche benötigen eine andere Pflege als maschinell gefertigte Modelle.
  • Seidenteppiche sind besonders empfindlich und verlangen eine andere Reinigungsmethode als Wollteppiche.
  • Orientteppiche aus Viskose oder Mischgeweben dürfen keinesfalls nass gereinigt werden.
  • Sanfte Hausmittel helfen bei Flecken, aggressive Reiniger richten dagegen oft Schaden an, der nur noch mit einer Reparatur beseitigt werden kann.
  • Eine professionelle Teppichreinigung ist bei starker Verschmutzung oder Verfärbungen unerlässlich.

Wie reinigt man einen Perserteppich richtig? 

Die Pflege eines Perserteppichs beginnt nicht erst bei der Spezialreinigung, sondern bereits im täglichen Umgang. Indem Sie im Rahmen Ihrer regelmäßigen Putzroutine den Teppich reinigen, also sanft absaugen und gelegentlich ausklopfen, entfernen Sie lose Schmutzpartikel und Staub, bevor diese in die Fasern eindringen können. Diese einfachen Maßnahmen legen den Grundstein für eine langanhaltende Sauberkeit und bewahren die Farbenpracht Ihres Teppichs. So bleibt Ihr Perserteppich nicht nur optisch ansprechend, sondern trägt auch zu einem gesunden Raumklima bei.

Warum Teppichreinigung in Haushalten mit Kindern und Haustieren unerlässlich ist

In einem lebendigen Zuhause mit Kindern und Haustieren ist es ganz normal, dass der Teppich täglich einiges aushalten muss: Krümel von Snacks, verstreute Spielsachen, Tierhaare und gelegentliche Missgeschicke gehören zum Alltag. Während diese kleinen „Unfälle“ oft schnell vergessen werden, hinterlassen sie Spuren, die sich mit der Zeit ansammeln können. Staub, Allergene und Schmutzpartikel setzen sich tief in den Teppichfasern fest. Hausstaub zum Beispiel enthält feine Quarze, die wie Schleifpapier wirken. Je länger dieser Staub im Teppich bleibt, desto stärker wird die Faserstruktur geschädigt. 

Eine regelmäßige und gründliche Teppichreinigung ist daher erforderlich, um ein hygienisches Umfeld zu gewährleisten. Professionelle Teppichwäschereien entfernen nicht nur sichtbare Verschmutzungen, sondern auch tiefsitzende Allergene und Gerüche. Dabei wird der Teppichboden schonend behandelt, sodass seine Struktur erhalten bleibt. In einigen Fällen kann auch eine Teppichreparatur notwendig sein, um kleinere Schäden zu beheben und die Lebensdauer des Teppichs zu verlängern.

Wie oft sollte ein Perserteppich gereinigt werden?

Orientteppiche im Eingangsbereich oder in stark frequentierten Räumen müssen deutlich häufiger gereinigt werden als solche in weniger genutzten Bereichen wie dem Gästezimmer. Dabei spielt auch die Zusammensetzung des Haushalts eine wichtige Rolle: Leben Haustiere, Kinder oder Allergiker im Zuhause, ist eine intensivere Reinigung erforderlich.

ZeitpunktGrund
sofortfrisch entstandene Flecken sind anfangs noch gut zu entfernen, nicht mehr aber, wenn sie bereits eingetrocknet sind
täglichwenn Sie Haustiere haben oder gerade Pollenzeit ist
ein- bis zweimal pro Wochebei normaler Nutzung ist das der Turnus, der ihren Teppich gepflegt hält
ein- bis zweimal jährlichGrundreinigung mit den passenden Mitteln
alle zwei bis drei Jahreprofessionelle Grundreinigung 

Was ist eine Teppichwäscherei?

Eine Teppichwäscherei ist ein spezialisiertes Unternehmen, das professionelle Reinigung, Pflege und oft auch Reparatur von Teppichen anbietet. Hier werden Teppiche – egal ob moderne, handgeknüpfte oder Orientteppiche – von Profis mit speziellen Verfahren gründlich und schonend gereinigt, um Schmutz, Hausstaub, Flecken und Gerüche vom Perser zu entfernen. Solche Dienstleistungen sind besonders für hochwertige oder empfindliche Bodenbeläge sinnvoll, da sie eine fachgerechte Behandlung gewährleisten.

Wann sollte ich einen Teppich in die Teppichwäscherei geben?

  • Grauschleier trotz Staubsaugens
  • modriger oder tierischer Geruch
  • spürbare Verhärtung der Oberfläche
  • Verfärbungen oder schmieriger Film
  • plötzlicher Glanzverlust bei Seide oder Wolle
  • wenn Ihre Reinigungsversuche nicht das gewünschte Ziel erreichen
  • Unsicherheit bezüglich des Materials und der richtigen Reinigungsmethode

Oft wird die professionelle Teppichwäsche durch einen Fachmann erst dann in Erwägung gezogen, wenn der Teppich sichtbare Mängel und Verunreinigungen zeigt. Aber das ist zu spät. Ein gut gepflegter Teppich sollte regelmäßig tiefengereinigt werden, bevor Schäden irreparabel werden.



Welche Methoden sind schonend und effektiv für die Reinigung von Perserteppichen?

Nicht jede Reinigungsmethode ist für empfindliche Orientteppiche geeignet. Viele können mehr Schaden als Nutzen anrichten. Die Auswahl des Verfahrens richtet sich nach Material, Alter, Färbung, Knüpfdichte und Art der Verschmutzung:

  • Staubsaugen: Saugen Sie ausschließlich mit einem Bürstenaufsatz ohne rotierende Walze, idealerweise mit reduzierter Saugleistung. Arbeiten Sie dabei immer in Florrichtung, um die Fasern nicht aufzurauen und saugen Sie nacheinander in parallelen Bahnen. Fransen sollten Sie nicht absaugen, sondern nur per Hand ausschütteln. Das Absaugen ist auch mit Gummidüsen oder Tierhaaraufsatz möglich, weil diese gegen Schmutz und Haare helfen, aber auch hier nur mit reduzierter Saugleistung.
  • Wollwaschmittel: Entdecken Sie punktuelle Flecken, dann nehmen Sie ein sauberes, fusselfreies Baumwolltuch zur Hand und befeuchten Sie es mit lauwarmem (nicht heißem) Wasser und  einem Tropfen Wollwaschmittel. Arbeiten Sie von außen nach innen, um den Fleck nicht zu vergrößern und lassen Sie die behandelte Stelle vollständig trocknen. Idealerweise trocknet Ihr Perserteppich liegend und wird gut ohne Hitzeeinwirkung belüftet, zum Beispiel auf einem Wäscheständer.
  • Trockenshampoo (naturbasiert, pH-neutral): Trockenshampoo ist für leichte Verschmutzungen bei Wollteppichen geeignet. Es hinterlässt keine Rückstände und keine Feuchtigkeit.

Welche Hausmittel eignen sich zur schonenden Fleckentfernung? 

  • Mineralwasser (still): ideal für frische Flecken (Rotwein, Saft); die Kohlensäure im Wasser darf nicht zu hoch sein, sonst wirkt sie entfärbend
  • Kartoffelmehl oder Backpulver: bindet Fette aus Teppichen und ist daher bei fettbasierten Flecken wie Öl hilfreich
  • Essigwasser (1:1 mit lauwarmem Wasser): wirkt gegen Gerüche und biologische Flecken (z. B. Haustierurin); nicht bei empfindlicher Farbe verwenden
  • lauwarmes Wasser mit neutralem Wollwaschmittel: für punktuelle Reinigung bei Wolle geeignet; nicht bei Seide oder Viskose anwenden
TIPP:
Finger weg von Zitrone, Salz, Spülmittel, Alkohol, Ammoniak oder Gallseife. Diese Mittel sind zu aggressiv für Naturfasern oder verfälschen die Farbstruktur des Teppichs.

Welche Unterschiede bestehen zwischen echten handgeknüpften und maschinell gefertigten Teppichen?

Handgeknüpfte Teppiche bestehen aus natürlichen Materialien wie Wolle, Baumwolle oder Seide und weisen eine unregelmäßige Knotenstruktur auf. Jeder Knoten wird einzeln von Hand geknüpft, was dem Teppich seine typische individuelle Struktur, hohe Dichte und lange Lebensdauer verleiht. Das macht sie allerdings auch empfindlich gegenüber falscher Pflege, weil die Fasern nicht chemisch vorbehandelt sind. Aus diesem Grund reagieren diese Teppiche sensibler auf Reinigungsmittel und Feuchtigkeit.

Maschinell gefertigte Teppiche werden aus synthetischen Fasern wie Polyamid, Polyester oder Polypropylen industriell hergestellt. Sie sind preisgünstiger und oft beschichtet oder mit Kunstharz fixiert, was sie unempfindlicher gegenüber Nässe macht, aber auch weniger atmungsaktiv und deutlich anfälliger für Strukturverlust bei falscher Pflege. Das Rückseitenmaterial kann bei Feuchtigkeit aufquellen oder brüchig werden, wie es zum Beispiel bei Latex der Fall ist.

UNSER TIPP:
Hier kommt der Text der Box rein!

Wie unterscheidet sich die Pflege von handgeknüpften und maschinell gefertigten Teppichen?

Bei handgeknüpften Teppichen sollten Sie unbedingt auf scharfe Reiniger, Hitze oder mechanische Bearbeitung verzichten. Mit der entsprechenden Vorsicht können Sie im Rahmen der Unterhaltsreinigung leichtere Verschmutzungen mit

  • pH-neutralen Reinigungsmitteln,
  • kaltem Wasser und
  • schonendem Absaugen

beseitigen. Achten Sie darauf, dass Sie nur in Laufrichtung des Flors arbeiten. Benötigt Ihr Perserteppich eine Tiefenreinigung, sollten Sie sich stets an einen Fachbetrieb wenden.

Möchten Sie einen maschinell hergestellten Perserteppich reinigen, gilt hier ebenfalls der Verzicht auf aggressive Reinigungsmittel, da viele Teppiche nicht farbecht sind. Dafür haben Sie die Möglichkeit, einen Dampfreiniger oder ein spezielles Teppichshampoo zu benutzen. Achten Sie hierbei auf die Etikettangaben.

Was unterscheidet Seidenteppiche von Wollteppichen in Bezug auf den Pflegebedarf?

Wolle ist ein natürlich fettendes Fasermaterial mit hoher Elastizität und Selbstreinigungskraft. Sie kann moderate Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich zu verformen, ist schmutzabweisend und lässt sich bei richtiger Methode auch zu Hause reinigen. Seide hingegen besteht aus Proteinfasern (Fibroin) mit glatter Oberfläche und hohem Glanz. Sie ist feuchtigkeits- und lichtempfindlich und verträgt keine mechanische Belastung. Schon eine falsche Reibung kann die Fasern aufrauen. Zudem kann selbst destilliertes Wasser zu Flecken führen, wenn es unsachgemäß verwendet wird, weswegen eine Abgabe in eine professionelle Reinigung empfehlenswert ist.

SCHON GEWUSST?
Seide kann bei Lichteinwirkung vergilben. Dauerhafte Sonneneinstrahlung führt zur Zersetzung der Farbpigmente und zur Schwächung der Fasern. UV-Schutzfolien an Fenstern können dem vorbeugen.

Pflegehinweis-Tabelle für die Reinigung von Perserteppichen

Materialempfohlene PflegeNo-go bei der Teppichreinigung
Wolle
  • regelmäßig vorsichtig trocken absaugen (ohne Bürstenaufsatz)
  • ab und zu mit Teppichklopfer ausklopfen
  • lauwarmes Wasser
  • mildes Wollshampoo
  • Rückfettung möglich
  • aggressive Chemie
  • scharfe Reinigungsmittel
  • heißes Wasser Waschmaschine
Seide
  • nur professionelle Reinigung
  • keine Feuchtigkeit
  • keine Reibung
  • Reiben bei Flecken
  • Feuchtigkeit stehen lassen
  • Haushalts-Fleckenentferner
Viskose
  • nur trocken reinigen
  • kein Wasserkontakt
  • professionelle Reinigung bei Flecken
nasses Reinigen wegen Schimmelgefahr Bleichmittel shampoonieren
Mischgewebe
  • Test an unauffälliger Stelle
  • keine Hitze
  • nur punktuell mit wenig Wasser
  • Hitze
  • aggressive Reinigungsmittel
  • starke Reibung
Kunstfaser
  • regelmäßig saugen
  • heißes Wasser Dampfreiniger

Was sollte ich bei der Pflege von Perserteppichen vermeiden?

Die häufigsten Schäden an hochwertigen Teppichen entstehen nicht durch Missgeschicke, sondern durch gut gemeinte, aber falsche Pflege. Wer seinen Teppich wie einen modernen Bodenbelag behandelt, riskiert irreversible Schäden.

Warum können aggressive Reinigungsmittel den Teppich zerstören?

 Die Chemie vieler Reinigungsmittel ist für Orientteppiche schlicht zu stark und zerstört auf unterschiedlichen Wegen das Material.

  • Bleichmittel zersetzen Naturfarbstoffe.
  • Enzyme lösen Eiweißverbindungen, wie sie bei Wolle und Seide vorkommen.
  • Ammoniak verändert den pH-Wert und sorgt dafür, dass die Faserstruktur zusammenbricht.
  • Parfümstoffe binden sich an die Faseroberfläche und verändern deren Spannungseigenschaften.

Warum sind Dampfreiniger, Teppichschaum oder zu viel Wasser tabu?

Dampf wirkt mit Hitze und Druck. Beides ist schädlich für natürliche Fasern wie Wolle oder Seide. Die Hitze löst die natürliche Rückfettung, die Fasern quellen auf und ziehen sich beim Abkühlen ungleichmäßig wieder zusammen. Das Resultat: Verformungen, Schrumpfung und Farbverläufe. Außerdem dringt der Dampf tief ins Gewebe des Orientteppichs ein, ohne dass die Trocknung danach gewährleistet ist – ein Nährboden für Mikroorganismen.

Teppichschaumprodukte sind für Synthetikteppiche gedacht und nicht für handgeknüpfte Unikate. Die in Teppichschaum enthaltenen Tenside, Parfümstoffe und Emulgatoren setzen sich in der Florbasis fest und sind nur schwer wieder rückstandsfrei auszuspülen. Diese Rückstände binden Schmutzpartikel wie ein Magnet, was langfristig zu einem Grauschleier führt. Hinzu kommt: Schaum trocknet ungleichmäßig und kann Stockflecken begünstigen.

Was passiert bei falschem Trocknen?

Eine zu schnelle Trocknung kann unter anderem durch eine direkte Fön- oder Sonneneinstrahlung passieren. Daraus resultieren irreversible Verformungen, Farbveränderungen oder Faserbrüche, weil die Hitze einseitig oder punktuell auf das Material trifft, wodurch es zu Schrumpfungen, Austrocknungen oder Farbaufhellungen kommen kann. Ein weiterer Fehler ist das Aufhängen im nassen Zustand. Das führt zu Verzug, Dehnung der Kettfäden und sogenannten hängenden Ecken.

SCHON GEWUSST?
Lüfter oder Luftentfeuchter sind ideal für die Trocknung. Sie sorgen für gleichmäßige Luftzirkulation ohne Hitzeeinwirkung und verkürzen die Trocknungszeit ohne Strukturbelastung.

Warum sollte man nicht gegen die Florrichtung bürsten?

Die Fasern sind in eine Richtung gelegt, um Reflexion, Musterwirkung und Glanz zu steuern. Wird diese Struktur beschädigt, verliert der Teppich an Ausdruck und Qualität. Wenn Sie mit der Hand über die Oberfläche Ihres Perserteppichs streichen und fühlen, dass das Material weich und glatt ist, ist das die Floorrichtung. Fühlt es sich stumpf, rau und unregelmäßig an, gehen Sie gegen den Strich. Beachten Sie das nicht, kann es auf Dauer zu

  • Verfilzungen,
  • Mattheit,
  • unregelmäßiger Lichtreflexion und
  • beschädigten Knotenköpfen

kommen. Daher ist es besonders wichtig, beim Staubsaugen oder Bürsten stets in Floorrichtung zu arbeiten. Auch beim Auslegen oder Aufrollen des Teppichs sollte diese Laufrichtung berücksichtigt werden, um Knickstellen und dauerhafte Faserschäden zu vermeiden. Eine fachgerechte Pflege, die auf die natürliche Struktur des Teppichs Rücksicht nimmt, hilft nicht nur, die ästhetische Wirkung zu bewahren, sondern verlängert auch seine Lebensdauer erheblich.

Die 7 häufigsten Pflegefehler bei Orientteppichen

  1. Verwendung von Haushaltsreinigern mit Bleichmitteln oder Tensiden
  2. Maschinenwäsche oder Reinigung mit Teppichschaum
  3. Trocknen in der Sonne oder auf Heizkörpern
  4. Fleckentfernung durch Reiben statt Tupfen
  5. Lagerung in Keller, Plastikfolie oder luftdichtem Behälter
  6. Saugen oder Bürsten gegen die Florrichtung
  7. Fehlende Unterlage und dadurch Abrieb, Rutschen und Knickstellen

Wie kann ich diese Fehler vermeiden? 

  • Bewahren Sie die Pflegeanleitung sorgfältig auf.
  • Fragen Sie bei Unsicherheiten im Fachhandel oder beim Hersteller nach.
  • Testen Sie die Reinigungsmaßnahme immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.
  • Notieren Sie sich das Pflegeintervall in einem Kalender.
  • Drehen Sie Ihren Teppich regelmäßig. 

Wie entferne ich typische Flecken aus meinem Perserteppich?

Jede Fleckenart erfordert ein eigenes Vorgehen. Um es Ihnen einfacher zu machen, können Sie die folgende Übersicht der häufigsten Schmutzursachen und geeigneten Maßnahmen nutzen:

Schnellhilfe-Tabelle für häufige Teppichflecken

FleckenartMaßnahme (Soforthilfe)
Rotwein
  • mit Mineralwasser betupfen
  • Kartoffelmehl darüber streuen und trocknen lassen
  • anschließend absaugen
Kaffee
  • lauwarmes Wasser und ein Tropfen Neutralseife
  • vorsichtig mit einem Tuch betupfen
  • trocknen lassen
Wachs
  • Löschpapier auflegen
  • vorsichtig mit geringer Hitze bügeln
  • Rückstände tupfend mit Alkohol (nur bei farbechten Teppichen) entfernen
Haustierurin
  • Essig-Wasser (1:1) auftragen und tupfen
  • Natron drüber streuen
  • nach 12 Stunden absaugen
Tinte
  • mit Milch oder Zitronensaft betupfen (vorher Farbtest!)
Blut
  • nur kaltes Wasser, niemals warm nur tupfen, nicht reiben

Wenden Sie sich an eine professionelle Reinigung, wenn Sie selbst keine Erfahrung in diesem Bereich haben oder unsicher bezüglich der geeigneten Reinigungsmittel und -methoden sind.    



Wann ist eine professionelle Teppichreinigung sinnvoll? 

Neben der empfohlenen Tiefenreinigung ein- bis zweimal im Jahr ist eine Reinigung Ihres Perserteppichs dann angebracht, wenn Sie umziehen oder ihn einlagern möchten. Auch nach Tierunfällen oder Krankheit im Haushalt sorgt eine professionelle Reinigung für einen hygienischen Standard. Zudem sollten Sie vor dem Wiederverkauf oder einer Begutachtung an eine Reinigung denken, um einen höheren Verkaufspreis zu erzielen.

So erkennen Sie tiefsitzende Verschmutzungen an einem Orientteppich

Tiefenverschmutzung ist für Laien schwer zu erkennen, weil sie sich nicht unbedingt in Flecken äußert. Stattdessen liegt die Belastung in Form von Feinstaub, Milbenrückständen, Fettfilmen oder geruchstragenden Partikeln tief im Teppichkern. Achten Sie auf Folgendes: 

  • Geruch, der auch nach dem Absaugen noch wahrnehmbar ist 
  • Grauschleier und stumpf wirkende Farben 
  • strukturelle Veränderung
  • Verschmutzungszonen
  • Staubwolken beim Klopfen

Mit diesen Test erkennen Sie, ob eine Reinigung des Perserteppichs notwendig ist

  • Klopftest: Heben Sie den Teppich an, schlagen Sie von hinten mit einem flachen Gegenstand wie einem Kochlöffel darauf. Steigt eine Staubwolke auf, ist die Oberfläche deutlich kontaminiert.
  • Geruchsprobe: Riechen Sie an der Rückseite des Teppichs. Ein muffiger, säuerlicher oder „alter“ Geruch ist ein sicheres Zeichen, dass sich zersetzende Stoffe im Gewebe befinden.

Wie funktioniert eine professionelle Teppichreinigung?

  1. Begutachtung und Analyse: Materialbestimmung, Alter, Schäden, Art der Flecken
  2. Trockenstaubentfernung: mit Klopfmaschinen oder Vibrationstechnik (entfernt tief sitzenden Sand und Staub)
  3. Fleckenvorbehandlung: mit handverlesenen Mitteln auf pflanzlicher Basis, individuell dosiert
  4. schonendes Wasserbad: mit kaltem Wasser und Naturseife (kein Hochdruckreiniger) 
  5. Spülen und Rückfettung: entfernt Reinigungsreste und schützt die Fasern
  6. Luft- oder Zentrifugentrocknung: je nach Material, ohne Hitze
  7. Endkontrolle und Verpackung: inkl. Dokumentation, evtl. Imprägnierung

Welche Vorteile hat die professionelle Reinigung?

Eine gründliche Teppichreinigung sorgt nicht nur für Hygiene, indem Allergene, Milben und Bakterien effektiv entfernt werden, sondern trägt auch zum Erhalt der Farben bei, sodass diese weder ausbleichen noch verblassen. Gleichzeitig schützt die Reinigung die Fasern durch eine gezielte Rückfettung, die deren Elastizität bewahrt und das Material widerstandsfähiger macht. Spezielle Geruchsneutralisierer beseitigen unangenehme Gerüche nachhaltig, sodass der Teppich frisch und einladend bleibt. Nicht zuletzt steigert eine gepflegte Reinigung den Wert des Teppichs, da gut erhaltene Teppiche weniger an Marktwert verlieren und somit auch langfristig eine lohnende Investition darstellen.

Wie läuft die professionelle Reinigung eines Perserteppichs ab? 

Grundsätzlich beginnt der Reinigungsauftrag mit einer Begutachtung Ihres Perserteppichs, um das Material und die Verschmutzung zu erfassen. Danach erfolgt die Entstaubung, bevor mit der eigentlichen Reinigung begonnen werden kann. Welche zum Einsatz kommt, hängt vom Teppichmaterial, vom Alter, vom Zustand und dem Verschmutzungsgrad ab.

UNSER TIPP:
Erfragen Sie die Möglichkeit einer Abholung und Anlieferung Ihres Perserteppichs. Viele Unternehmen bieten diesen Service an.

Welche professionellen Reinigungsmethoden für Perserteppiche gibt es?

  • Handwäsche mit Wasser und Naturseife: Der Teppich wird in einer speziellen Wanne mit kaltem oder lauwarmem Wasser eingeweicht. Danach wird er mit Naturseife von Hand gebürstet und mehrfach gespült.
  • Trockenschaumreinigung: Bei dieser Schaummethode wird der Schaum aufgetragen und mit einer weichen Bürste eingearbeitet. Nach der Einwirkzeit wird der Schaum samt Schmutz abgesaugt.
  • Pulverreinigung: Diese Reinigungsvariante basiert auf einer Trockenreinigung mit Mikrogranulaten. Dabei wird das Granulat aufgestreut und mechanisch in die Fasern eingearbeitet. Nach der Einwirkzeit wird es einfach mit dem Staubsauger entfernt.
  • Rollenwäsche: Hierbei wird der Teppich durch eine Walzenwaschanlage geführt, in der er maschinell gebürstet, eingeseift, gespült und geschleudert wird.
Teppich mit orientalischem Muster wird in einer industriellen Reinigungsmaschine maschinell gesäubert – Nahaufnahme einer rot-blauen Teppichkante im Waschvorgang.
Die Rollenwäsche ist eine spezielle Teppichwäsche in einerr Teppichwaschanlage © Evgeny Tkachev / istockphoto.com

Übersicht: Reinigungsmethoden von Perserteppichen

Was kostet eine professionelle Perserteppichreinigung?

Die professionelle Perserteppichreinigung beginnt für einfache Modelle bei durchschnittlich 20 Euro pro Quadratmeter. Hochwertige, handgeknüpfte Teppiche kosten in der Regel ab 40 Euro pro Quadratmeter. Die Preise können stark variieren, weil sie stets

  • vom Verschmutzungsgrad,
  • der Größe und
  • der Qualität des Perserteppichs sowie
  • der anwendbaren Reinigungsmöglichkeit

abhängen. Lassen Sie sich von mindestens zwei Firmen einen Kostenvoranschlag ausstellen, um das für Sie bestmögliche Angebot zu erhalten.



Welche Maßnahmen schützen den Teppich langfristig vor Verschmutzung?

Verwenden Sie am besten atmungsaktive Teppichunterlagen mit rutschfester Funktion. Diese verhindern Faltenbildung, verbessern die Luftzirkulation und schützen den Orientteppich zum Beispiel vor Abrieb. Doch auch auf dem Teppich lauern Gefahren in Form von Stuhlrollen, scharfen Möbelkanten oder ungeschützten Tischfüßen. Diese können Sie mit Filzgleitern entschärfen. Auch sollten Sie den Teppichboden regelmäßig drehen, um eine einseitige Abnutzung durch Licht und Laufwege zu vermeiden. Machen Sie das am besten alle sechs Monate. Überprüfen Sie den Raum auf die Sonneneinstrahlung und bringen Sie UV-Schutzfolien, lichtstabile Vorhänge oder Rollos an.

Bei dem Tragen von Straßenschuhen in der eigenen Wohnung scheiden sich die Geister, doch wenn Sie einen Perserteppich liegen haben, sollten Sie auf keinen Fall Straßenschuhe tragen. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass sich Schmutz, Sand oder Feuchtigkeit in den Fasern festsetzen. Tragen Sie entweder Hausschuhe oder Socken oder laufen Sie barfuß. 

Welche langfristigen Pflegemaßnahmen sind sinnvoll?

  • Rückfettung alle fünf Jahre: Hierbei handelt es sich um einen Zusatzschritt nach der Nassreinigung, der insbesondere bei älteren oder spröden Wollteppichen sinnvoll ist. Die Rückfettung bietet den Vorteil, dem Perserteppich eine bessere Elastizität zu geben und ihn vor Austrocknung zu schützen.
  • Mottenschutz und Imprägnierung: Diese Zusatzmaßnahme schützt Ihren Perser vor Insektenbefall durch zum Beispiel Motten oder Teppichkäfer. Zudem wird die Bildung von neuen Flecken, wie sie Flüssigkeiten und Fette hinterlassen, vermindert.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten 

  1. Nicht jede Teppichreinigung ist auf handgeknüpfte Perserteppiche ausgerichtet. Achten Sie darauf, dass der Anbieter Erfahrungen mit Naturfasern wie Wolle und Seide nachweisen kann.
  2. Ein seriöser Anbieter erstellt ein Protokoll, dokumentiert Flecken oder Risse und informiert Sie vorab über Risiken, etwa bei älteren Teppichen mit geschwächten Fäden.
  3. Viele Anbieter bieten automatische Imprägnierungen oder Deodorant-Behandlungen an. Diese sind aber für handgeknüpfte Naturteppiche oft nicht geeignet. Lassen Sie sich erklären, welche Mittel verwendet werden und bestehen Sie auf rückstandsfreie, pH-neutrale und lösungsmittelfreie Produkte.
  4. Eine echte Perserteppichreinigung kann – inklusive Trocknung und Nachbehandlung – bis zu zwei Wochen dauern. Gerade vor Umzügen, Einlagerungen oder besonderen Anlässen sollten Sie frühzeitig planen.
  5. Nach einer Reinigung kann ein Teppich empfindlicher sein, solange er noch Restfeuchte enthält. In diesem Zustand ist er anfälliger für Schimmel, Stockflecken oder Verformungen. Sobald der Teppich jedoch vollständig getrocknet ist, gilt diese erhöhte Empfindlichkeit nicht mehr.

Fazit

Ein Perserteppich ist ein Stück lebendige Handwerkskultur und braucht die entsprechende Pflege, damit er im besten Fall über Generationen hinweg in seiner vollen Schönheit wirken kann. Die Reinigung erfordert dabei Sorgfalt, Fachkenntnis und das richtige Maß an Vorsicht, insbesondere bei Naturmaterialien wie Wolle oder Seide. Um ihn zu erhalten, können Hausmittel helfen, jedoch sollten Sie bei tiefer sitzendem Schmutz, Verfärbungen oder Unsicherheiten nicht zögern, ihn in eine professionelle Reinigung zu geben.



Perserteppich reinigen: Häufig gestellte Fragen

Kann ich einen Perserteppich selbst waschen?

Nein, besser nicht. Selbst Wolle darf nur punktuell mit mildem Wasser behandelt werden. Eine vollständige Nassreinigung gehört immer in professionelle Hände.

Kann ein Perserteppich schimmeln?

Ja. Besonders nach falscher Trocknung oder bei feuchter Lagerung. Schimmelbildung gefährdet nicht nur die Fasern, sondern auch die Gesundheit. 

Was bedeutet es, wenn ein Teppich „verfilzt“ ist?

Verfilzung tritt durch Druck, Schmutz und Feuchtigkeit auf. Die Fasern legen sich platt, verlieren Struktur und Glanz. Nur eine professionelle Rückfettung kann das in frühen Stadien rückgängig machen. 

Wie lange hält ein hochwertiger Perserteppich?

Ein gut gepflegter, echt handgeknüpfter Teppich kann 80 bis 150 Jahre alt werden. Voraussetzung sind regelmäßige Reinigung, schonende Nutzung und richtige Lagerung. 

Ist ein Perserteppich für Allergiker geeignet?

Dass ein Teppich in Staubfänger ist, das ist ein Mythos. Trotzdem sollten gerade Allergiker besonders gut darauf achten, dass der Teppich regelmäßig gereinigt wird. Für Allergiker sind hypoallergene Reinigungsverfahren ohne Duftstoffe oder Enzyme empfehlenswert, nach denen sie explizit fragen sollten.

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  • empfindliche Fasern
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  • alle

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.